100% Made in Austria - seit Jahrzehnten!
Seit 1956 produziert Brantner ausschließlich im Weinviertel in Laa/Thaya.
„Bewusst für Laa entschieden“
Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs weckte der Osten bei einigen Unternehmen das Interesse als (zusätzlicher) Arbeitsstandort für die internationale Produktionskette – nicht jedoch beim Fahrzeugbau Brantner. Auch wenn es eigentlich auf der Hand gelegen wäre: Nicht ganz zwei Kilometer sind es zur Staatsgrenze. Und somit nicht ganz zwei Kilometer nach Tschechien. Als jedoch vor 30 Jahren der Eiserne Vorhang fiel, setzte das Unternehmen nicht wie andere den Schritt in die zuvor verschlossenen Länder, sondern hat sich bewusst entschieden, in Laa zu bleiben. Der Grund: „Wir waren immer der Ansicht, dass wir ein österreichischer Hersteller sind – das wollen wir auch tatsächlich sein, und nicht nur am Papier“, betont Brantner, der das Familienunternehmen in achter Generation übernahm.
Eine wirtschaftlich einfache Entscheidung war das im Hinblick auf die niedrigeren Produktionskosten mancher Nachbarn nicht – immerhin beschäftigt das Unternehmen 250 Mitarbeiter. „Einige Billiglohnländer stellen nicht zu fairen Bedingungen für ihre Mitarbeiter her. Trotzdem müssen wir uns täglich mit diesen messen – selbst wenn einige, wie beispielsweise Tschechien, sich in eine richtige Richtung entwickeln“, schildert Brantner die herausfordernde Situation. Es zeigte sich jedoch, dass der Name Brantner für gute Produkte und für gute Qualität bekannt ist und damit nach wie vor bei den Landwirten punkten konnte – trotz der höheren Preise. Noch dazu war die Technik in den südost- und osteuropäischen Märkten zum Teil sehr veraltet und schrie förmlich nach Produkten made in Niederösterreich.
Der Weg in die Industrie 4.0
Ohne Mut und Zuversicht wäre dieses Wachstum nicht gelungen: Nach langer Vorsicht folgte vor rund zwölf Jahren schließlich das Vertrauen, weiter auf den Laaer Standort zu setzen. Und das dafür deutlich. Das Unternehmen nahm 30 Millionen Euro in die Hand und investierte – etwa in die zwei 20.000 m² großen Hallen oder in modernste Geräte wie etwa eine Oberflächentechnik-Anlage. „Immer am Stand der Technik sein, nur dann ist man effizient“, sagt Brantner überzeugt. Weshalb er bereits in Richtung Industrie 4.0 denkt und agiert: Neue EDV-Systeme für die Fertigung, Planung und Steuerung angebunden an die verschiedensten Fertigungsanlagen, die zum Teil modernisiert werden, werden aktuell umgesetzt.
Wir bedanken uns bei der freien Journalistin Carina Rambauske, die im Auftrag von ecoplus in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Unternehmerinnen in der Grenzregion zur Wahrnehmung des Fall des Eisernen Vorhangs und der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Region recherchierte.